Königlich im Schloss, ausgelassen im Garten

Exklusiv und gleichzeitig lässig heiraten? Geht beides! Diesen Sommer haben Hochzeitsplanerin Lena Herrgesell und Sternekoch Christian Singer unter dem Motto „Over the top & back to the roots“ geheiratet. Die standesamtliche Trauung fand im Rokoko-Schloss Sanssouci statt, danach wurde barfuß in einer Privatlocation am Wasser gefeiert.


Wie eine Hochzeitsplanerin ihren eigenen großen Tag organisiert und was aufgetischt wurde, verraten wir zum heutigen #weddingwednesday. Die wunderschönen, emotionalen Fotos von Hochzeitslicht lassen das Fest dazu bildlich Revue passieren. Vom Start mit einem gemütlichen Getting-Ready bis hin zum romantischen Kerzenschein am Abend – die detailverliebte Hochzeit des Paares lässt Herzen höher schlagen und inspiriert auf allen Ebenen.

Liebe Lena, wie war es für dich als Hochzeitsplanerin selbst zu heiraten?

Auf einmal selbst die Braut zu sein, ist ein wunderschönes Gefühl und trotz der vielen organisierten Hochzeiten ganz besonders aufregend. Schon als ich vor fünf Jahren anfing, Brautpaare auf ihrem Weg zu begleiten, war es meine größte Inspiration, die Liebe jedes Mal neu und individuell zu feiern. Das wollte ich natürlich auch uns selbst ermöglichen. Ich hatte nie das fertige „Pinterest“-Board oder den Hochzeitsordner, der dann abgearbeitet wurde. Als klar war, dass wir unser Leben teilen möchten, haben Chris und ich angefangen gemeinsam zu planen. Was ihm wichtig war wurde genauso berücksichtigt, wie das, was mir wichtig war.

Was hat eure Hochzeit so besonders gemacht? 

Das war vieles! Es begann mit der Überraschung – die Gäste wussten nämlich nichts von den großartigen Locations. Wir haben alle mit dem Bus in der City abgeholt. Begleitet von fröhlicher Musik ging es dann nach Potsdam. Da es wegen der Pandemie nur 50 Gäste sein durften, war die Organisation der Fahrten leicht möglich – und die Stimmung in der Gruppe war von Anfang an gut: Erwartungsfroh, unbeschwert und festlich. Das Schloss und sein kunstvoller Garten haben die Stimmung noch einmal gehoben. Bei der Feier in dem schönen Haus an der Havel wurde es dann entspannt. Dort stand eine lange Tafel. Keine Tischdecke, keine Sitzordnung. Als wir mit dem Boot zu unseren Gästen fuhren, zogen wir spontan unsere Schuhe aus und das war das Signal für alle, dass der formale Teil beendet ist: Blütenkranz statt Glitzerschmuck. Das Wetter spielte zum Glück mit, und der wie immer wunderbare Blumenschmuck von Marsano und viele liebevolle Details machten die Sommerpartystimmung perfekt. Aber wir dürfen die Musik nicht vergessen: Im Schloß ein Duo, im Garten ein DJ und dann vor allem The BossHoss. Alec Völkel und Sascha Vollmer gaben einen Überraschungsauftritt – sofort haben ALLE getanzt. Die beiden sind gute Freunde, deswegen hatte Alec zuvor im Schloss schon eine einzigartige Traurede gehalten. 

Habt ihr selbst geplant und gekocht oder die Organisation abgegeben? 

Details sind uns wichtig und bei der eigenen Hochzeit wurde dieser Fokus auf die präzise Planung ganz bestimmt nicht weniger. Aber wir wissen natürlich, wie wichtig es ist, die Verantwortung am großen Tag aus der Hand zu geben. Also haben wir nach Erstellung des Konzepts und nach allen Vorbereitungen die Durchführung vertrauensvoll abgegeben. Philippa von Heyden und Steve Karlsch sind langjährige Kolleg*inn*en, die wir beide jeweils seit über 10 Jahren kennen. Sie haben einen reibungslosen Ablauf gesichert und auch alle Details großartig umgesetzt, von der Platzierung der individuellen Sprüche, den selbstkreierte Wein-Etiketten bis hin zum Einsatz der Farben Gold, Weiss und Pastell die mit dem Blau der neuen Kammern harmonierten. 

Was wird bei der Hochzeit eines Sternekochs aufgetischt?

Wir blieben dem Motto „Over the top & back to the roots“ treu. Beim Empfang im Schloss Sanssouci haben wir die Feier mit Champagner, selbstgebackener Quiche und Imperial-Kaviar eingeleitet. Im Garten am See dann wurde rustikal aufgetischt. Gleich zu Beginn gab es Käsekrainer und Bier. Zum Hauptgang wurde Steak Frites mit Sauce Béarnaise und grünem Spargel serviert. Fürs gute Gewissen gab es Kopfsalat mit Petersilie und Rote Beete-Salat mit Himbeerdressing. Dazu tranken wir ausgewählte Weine von besonderen Weingütern. Mein Bruder, der professioneller Bartender ist, hat unsere Gäste zusätzlich mit Espresso-Martinis versorgt. Wichtig war uns auch, unsere Herkunft einfließen zu lassen. Am Buffet gab es „Jausn / Vesper“-Platten, entsprechend meiner österreichischen und seiner baden-württembergischen Wurzeln. Dazu Extrawurstsalat von meiner Mama. Der schwedische Teil meiner Familie war mit einer Riesen-Candybar vertreten, sowie mit „Köttbullar“ (Fleischbällchen) meiner Mormor (Großmutter). Süßes gab es dann noch mehr: Das Kaffee- & Kuchenbuffet wurde von Chris‘ Familie ebenfalls traditionell gestaltet. Die wunderschöne und leckere Hochzeitstorte von „Lottas Torten“, haben wir am Bootssteg angeschnitten und verteilt. Später gab es noch Apfelstrudel von meinem Papa und als Mitternachtssnack Leberkäs-Semmeln. Es war ein einfaches Prinzip: Wir wollten unseren Gästen das präsentieren, was uns glücklich macht. 

Was waren die größten Herausforderungen?

Es war nicht der „perfekte“ Zeitpunkt zu heiraten. Aber ich habe schon immer gesagt: Es gibt nicht den richtigen Zeitpunkt, aber es gibt den richtigen Menschen. Deswegen haben wir die Hochzeit trotz der Unsicherheit, die die Pandemie mit sich brachte, verwirklicht. Alles musste in mehreren Varianten geplant werden, weil sich die Beschränkungen laufend änderten. Leider konnten wir nicht alle Menschen einladen, mit denen wir gerne gefeiert hätten. Vor allem mit den internationalen Gästen war es ein Zittern bis zur letzten Minute…zum Glück mit einem happy End. Wir haben immer versucht, auch diese Situation bestmöglich zu gestalten: So gab es als Gastgeschenk selbstkreierte, individuelle Glasmarker. Das war Teil des Hygienekonzepts. Am Ende hatte die beschränkte Gästezahl aber auch etwas Positives, denn die Gäste konnten sich sehr intensiv miteinander unterhalten, und wir uns mit ihnen. Der Mut wurde mit einer Sommer-Sonne-Traumhochzeit belohnt, der Vollmond zur Party war dann das I-Tüpfelchen. 

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